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nlässlich des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I. rufen das Land Tirol und insbesondere die Stadt Innsbruck das Jahr 2019 zum „Maximilianjahr“ aus. Die Tiroler Landeshauptstadt war unter Maximilian nämlich bedeutender Dreh- und Angelpunkt seiner Reichspolitik. Wer Maximilian war und welche Veranstaltungen und Ausstellungen es anlässlich seines 500. Todestages in Tirol und über die Landesgrenzen hinaus zu entdecken gibt, wollen wir Euch im heutigen Beitrag zusammenfassen.‚Der letzte Ritter‘ Kaiser Maximilian I.
Maximilian wurde am 22. März 1459 als Sohn Kaiser Friedrichs III. und Eleonores von Portugal in Wiener Neustadt geboren. Als einziger überlebender Sohn des Paares wurde er von Beginn an auf seine künftige Rolle vorbereitet. 1486 wählten die Kurfürsten Maximilian zum König des Heiligen Römischen Reiches, 1493, nach dem Tod seines Vaters, übernahm er die Regentschaft. Da Maximilian mit den Venezianern permanent im Clinch lag, wurde ihm von diesen der Weg nach Rom versperrt, wo traditionell die Kaiserkrönung stattfand. 1508 ließ sich Maximilian schließlich als Notlösung in Trient im Rahmen einer pompösen Zeremonie zum „Erwählten Römischen Kaiser“ ausrufen, wozu der Papst aus der Ferne seinen Segen gab. Kaiser Maximilian führte (trotz meist leerer Kassen) nicht nur permanent Krieg, wodurch er so einiges an Land dazugewann, sondern kümmerte sich durch geschickte Heiratspolitik auch um den Ausbau des Habsburger Reiches. Durch seine Heirat mit Maria von Burgund gewann er das beträchtliche burgundische Erbe dazu. Unter Maximilian kam es zu einer umfassenden Reichsreform. In den Habsburger Erblanden war er mit seiner länderübergreifenden Verwaltungsreform erfolgreich, im Reich legten ihm die Stände viele Steine in den Weg und erzwangen Kompromisse. Maximilian war allerdings nicht nur mit Kriegen, Geldnöten und Reformen beschäftigt, sondern betätigte sich auch als Kunstmäzen sowie Förderer der Wissenschaften und des Humanismus. Neben diesen „modernen“ Leidenschaften liebte Maximilian Turniere und stilisierte sich entsprechend der burgundischen Tradition des Rittertums zum Idealbild des mittelalterlichen Ritters, was ihm seinen berühmten Beinamen „Der letzte Ritter“ einbrachte.
Kaiser Maximilians ‚Gedechtnus‘
Zeit seines Lebens war Kaiser Maximilian I. um sein „Gedechtnus“ bemüht – er wollte auf keinen Fall „mit dem Glockenton vergessen werden“. Um dieser Furcht entgegenzuwirken, schrieb der Kaiser diverse autobiographische Werke: Das Geheime Jagdbuch, Freydal, Theuerdank und den Weißkunig sowie die Geschichte seines Lebens nach Art burgundischer Bilderchroniken. Maxmilian I. wusste um die Wichtigkeit der Geschichtsschreibung für Kaiser und Reich. Seine berühmten, hochkarätigen Hofmaler und Graphiker (Dürer, Altdorfer, Burgkmair u.a.!) verbreiteten Maximilians persönlichen Ruhm und den des Hauses Habsburg durch große Holzschnittfolgen (Ehrenpforte, Triumph) und zahlreiche Porträts. Und offenbar lief das Projekt „Gedechtnus“ ganz gut – Maximilian wäre stolz gewesen anlässlich seines Jubiläumsjahres 2019!
Was ist anlässlich des Maximilianjahrs alles geboten?
Jede Menge! Nicht nur zahlreiche große wie kleine Ausstellungen, sondern auch Vorträge, Konzerte, Lesungen, begleitete Ausflüge, Theateraufführungen, viele praktische Kurse, ein buntes Kinderprogramm und sogar eine spektakuläre Lichtshow. Und das ganze nicht nur in Österreich, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus. Hier eine Zusammenstellung der spannendsten Ausstellungen, Tagungen und Vorträge:
Ausstellungen
- „Das Amtshaus des Kaisers„, ab 19.02.2019, Naturmuseum Südtirol in Bozen
- „Was bleibt?“ zum Maximilianjahr 2019, ab 19.02.2019, Museum Goldenes Dachl in Innsbruck
- „Maximilian I. Kaiser – Reformer – Mensch„, ab 21.03.2019, Stadtmuseum Wels
- „Maximilian I., Ritter Waldauf und Hall„, ab 29.03.2019, Stadtmuseum Hall
- „Leben des Kaiser Maximilians I.“, ab 30.03.2019, Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt
- ZU LOB UND EWIGER GEDACHTNUS„, ab 11.04.2019, Schloss Ambras Innsbruck
- „Des Kaisers Zeug„, ab 12.04.2019, Maximilians Zeughaus in Innsbruck
- „Maximilian I.“ Die Bedeutung des Kaiser Maximilians für Tirol – speziell für Kufstein. Neue Dauerausstellung, ab 13.04.2019, Festung Kufstein
- „… in Fried und Einigkeit …“, ab 13.04.2019, Stift Stams
- „Maximilian l. auf der Bilderburg. Inspiration zu seinem Gedächtnus“ ab dem 17.04.2019, Schloss Runkelstein
- Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit„, ab 25.05.2019, Hofburg Innsbruck
- „Maximilian I. (1459-1519). Kaiser – Ritter – Bürger zu Augsburg„, ab 15.06.2019, Maximilianmuseum Augsburg
- „Maximilianus. Die Kunst des Kaisers. L´arte dell´Imperatore„, ab 26.07.2019, Schloss Tirol
- „Maximilian I. – der Medienkaiser“, ab 25.09.2019, im WEISSRAUM. Designforum Tirol, Innsbruck
Vorträge & Tagungen
- Maximilian I. – Habsburgs faszinierender Kaiser, am 10.01.2019, Vortrag von Prof. Sabine Weiss
- „Maximilian l., der Venediger Krieg und dessen Auswirkungen„, Tagung über den Venediger Krieg von 1508 bis 1516 und dessen Auswirkungen, am 25.01.2019, Schloss Maretsch
- Internationale Tagung zum 500. Todestag Maximilians I. „Maximilian I. (1459–1519). Person, Brüche und Umbrüche einer Brückenzeit„, am 18.03.2019
- Vortrag – „Kaiser Maximilian I. als Kriegsmann“, am 22.03.2019, Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt
- „Dürers Hase oder Kunst und naturwissenschaftliche Beobachtung bei Albrecht Dürer„, am 16.04.2019, Vortrag mit Professorin Anja Grebe, Naturmuseum Südtirol in Bozen
- „Maximilian I. und die Buchkultur„, Tagung 11.-13.07.2019, Augsburg
Weiteres buntes Rahmenprogramm & der Max auf Social Media
Neben Vorträgen, Ausstellungen und vielen spannenden Führungen haben sich die Innsbrucker noch etwas Besonderes ausgedacht. Jede Woche gibt es online exklusive News vom Kaiser persönlich. Der passende Hashtag dazu lautet übrigens #FollowMax500. Auf Facebook und Instagram sieht das dann beispielsweise so aus:
Wir wünschen Euch viel Spaß bei den Veranstaltungen des Maximilianjahrs!
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